Die Anfänge...Der bochumer handball club wurde am 3.9.1976 gegründet. Die Initiative hierzu ging von einigen Jugendspielern von Teutonia Riemke aus, die sich um Manfred Gunzer ("Verdamp' lang her - die ersten Zuckungen des bhc) sammelten. Ziel war es, einmal einen anderen, alternativen Verein zu konzipieren, bei dem der Spaß an Spiel und Sport stärker im Vordergrund stehen sollte.
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1981 - 5 Jahre bhc | |||
1986 - 10 Jahre bhc | |||
1996 - 20 Jahre bhc | |||
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2001 - 25 Jahre bhc | |||
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2006 - 30 Jahre bhc | |||
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2016 - 40 Jahre bhc | |||
Zum 40. bhc-Geburtstag war zum großen Ehemaligentraff geladen worden, wobei Oldstarspiele gegen die aktuellen Teams als Highlicht auf dem Programm standen. | |||
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Verdamp' lang her - die ersten Zuckungen des bhcvon "Mani Gunzer"Ein sommerlicher Freitag im Juni/Juli 1976. Ruhrwiesen, Nähe Kemnader Brücke. Etliche Jugendliche aus dem Jugendheim Riemke grillen. Rainer Mester, Betreuer im Jugendheim und Handball-Schieri der SG BO-Süd, macht die Aufsicht. Ich - süße 22, 66 Kilo, viele Haare, viel Bart, Sportstudent, Jugendtrainer bei Teutonia Riemke, angestellt in einem anderen Jugendheim und mit Rainer ein Schieri-Gespann - komme zufällig vorbei. Einige der Jungs und Mädels kenne ich, weil sie bei Teutonia spielen. Dialog 1 (ziemlich genau so war's)
Dialog 2 (keine Viertelstunde später)
Komischerweise kann ich mich 25 Jahre danach - zwischenzeitlich hatte ich mal 99 Kilo, bin Schreibtischtäter, bart- und haarlos, kurzatmig, seit über 15 Jahren sportabstinent, und Gunzer heiß' ich auch nicht mehr - sogar noch an einzelne Formulierungen erinnern. In den Wochen nach den Ruhrwiesen-Dialogen haben mich immer mal wieder ältere Teutonia-Jugendliche angesprochen, dass sie bei so einem Verein sofort mitmachen würden. Und allmählich fand ich die Idee immer besser. Aber so was wirklich ankurbeln? Mitstreiter finden, die das aktiv in die Hände nehmen? Oder mir selbst einen solchen Haufen Arbeit ans Bein binden? Tatsächlich "halb Teutonia" mitnehmen? Trotzdem wurde ich die Idee nicht wieder los. Hab' Freunden davon erzählt, die nichts mit Teutonia zu tun hatten, die zum Teil noch nie einen Handball in der Hand gehabt, noch nie Sport gemacht hatten. Einige meinten, man könnte daraus ja 'ne lockere Gruppe machen, in der Handball nur ein Teil vom Ganzen ist. Also nicht Handball-Club, sondern Sportspaß-Clique. Wo alle zusammen alles Mögliche unternehmen, Handball nicht ausgeschlossen. Auf manchen Studentenfeten haben wir zu fünft oder zu zehnt rumgesponnen. In so einer Runde meinte einer der vereinssportmäßig besonders Unbeleckten, dass es eine tolle Idee wäre, wenn alle zusammen trainieren würden. Männer und Frauen in einer Halle. Gleichzeitig. Natürlich wurde er von den "Vereins-Experten" gleich abgebügelt. So was von abwegig! Aber dann plötzlich nachdenkliches Schweigen. Genau das war's! Das hatte noch keiner gemacht, oder?! Das war das, was wir alle gesucht hatten. Was uns von "Rentner-Vereinen" unterscheiden würde! Was Einzigartiges! Unser "Jodeldiplom"!! Das musste einfach Wirklichkeit werden! Und die Eigendynamik, die sich jetzt entwickelte, war gewaltig. Satzungen und Ehrenratsvorschriften wurden abgekupfert - sinnigerweise von "Rentner-Vereinen". Jeder erzählte es unter seinen Freunden rum, dauernd wurde ich von Leuten angesprochen, die ich gar nicht kannte. Und wenn ich fragte, woher die von der bhc-Idee wussten, hieß es: Ein Freund von 'nem Freund von 'nem Freund hat's mir erzählt ... Ich war selten so euphorisch. Naiv, ahnungslos, es war einfach GEIL!!! Am 3. September 1976 haben wir dann alle Interessierten in die Vereinskneipe von Teutonia Riemke (!!!) eingeladen und den bhc gegründet. Zugegeben: Der Ort war unglücklich gewählt, und dafür möchte ich mich vor allem bei Fritz Link entschuldigen. (Es ging wirklich nicht gegen dich, Fritz.) Der Saal war überraschend voll. Wenige Teutonen, dafür umso mehr "Unsportliche". Keiner über 25. Das Mädchen von der Ruhrwiese war nicht da. Am Abend war der "bhc" geboren, die Vorstandsämter verteilt. Wobei einige heftig überredet werden mussten. Bis zum ersten Training dauerte es noch ewig: keine Halle. Ein verregneter Abend irgendwann im Winter 1976/77, endlich hatten wir eine Halle irgendwo in Hamme. Treffpunkt (weil viele von auswärts kamen) war an der Straßenbahnhaltestelle Brückstraße. 20 Leute, wenn nicht sogar 25! Männer und Frauen gemischt! Viele kannten keinen einzigen anderen. Die hatten auf unsere Lampenmastenabreißzettelreklame reagiert. Karawane zur Halle - und ein Schock, weil sie so winzig war: ganze 12 x 25 Meter. Wenigstens gab's getrennte Umkleiden! Kaum einer konnte einen Ball fangen, also war "Schmeißen und Schnappenversuchen und Ballfallenlassen und wieder aufheben im Rumstehen" angesagt. (Im Lehrbuch heißt es "Passen und Fangen im Stand" - aber unsere Ausdrucksweise war zutreffender.) Es war herrlich! Danach die bange Frage: Gibt's auch zwei Duschen? Gab es nicht. Also entschieden wir uns schüchtern für Schichtdienst, Frauen zuerst. An den nächsten Tagen hatten die meisten Muskelkater vom vielen Bücken nach den verdödelten Bällen. Vor dem nächsten Training die bange Frage: Kommt jemand wieder? An der Brückstraße kaum Leute. Scheiße! Traum geplatzt? An der Halle die Erlösung: Viele waren direkt hergekommen, fast alle vom ersten Mal waren wieder da, und viele hatten sogar noch eine(n) mitgebracht! So blieb's monatelang. Ohne dass wir auch nur ein einziges Mal auf ein Handballtor geworfen hätten. Es gab nämlich keine. Im Sommer hatten wir dann am Sonntag Nachmittag die erste große Halle an der Markstraße zur Verfügung. Inoffiziell. Bernd Böcker hatte die Hallenwartin bequatscht. Die kam zum Aufschließen, ließ uns gewähren, und drei, vier Stunden später kam sie zum Abschließen zurück. Für 25 Mark Spende. Obwohl es dort endlich Handballtore gab, waren Trampolin, Volleyballfeld und sogar Stufenbarren genauso beliebt. Eine Clique eben, bei der sich jeder nach seinem Geschmack austoben konnte. Und immer Männer und Frauen gleichzeitig in der Halle. Das war echt der Volltreffer! Und 2 Duschbereiche gab's auch. Das erste Freundschaftsspiel der Herren, gegen die A-Jugend vom VfL Bochum. 3x25 Minuten. Mit Handball hatte das nichts zu tun. Aber gewonnen! (Die anderen hatten glaub' ich nur 6 Mann, und einer davon war fußkrank.) Wir haben mindestens 17 Leute eingesetzt, und ein paar konnten sogar schon einen Ball schnappen. Die Halle (Schulzentrum Wiemelhausen) war gerammelt voll mit bhc-Zuschauern. Jedes Tor löste wahre Jubelstürme aus, und wenn es damals schon La Ola gegeben hätte, würde sie wahrscheinlich heute noch durch die Halle rollen. (Okay, vielleicht übertreib' ich jetzt ein bisschen. Aber das tun ja alle Kriegs-Veteranen ...) Eigentlich hatte der Gegner spätestens nach unserem Schlachtruf keine Chance mehr: "Wie schallt's von der Höh?" - "Hollaröhdulliöh! Kuckuck!" Über das, was in den folgenden Jahren alles passierte, müssen andere berichten, denn ich habe mich schon 1979 ausgeklinkt. Es war am Tag nach dem Unfall von Jo Deckarm. Da habe ich zum ersten Mal im Leben Angst beim Handball gehabt. Danach habe ich nur noch 3x das bhc-Trikot (1983/84, Utz Martin zuliebe, hallo Utz!) angezogen - widerwillig und mit noch mehr Angst. Mit einigen von damals, die sich nach Studium oder Ausbildung über ganz Deutschland verstreut haben, bin ich heute noch gut befreundet. Viele habe ich aus den Augen verloren, in Bochum war ich seit 8 oder 9 Jahren nicht mehr. Aber auf der bhc-Homepage bin ich regelmäßig. Tolle Idee, bitte weitermachen, und streichelt euren Webmaster! An zwei Menschen möchte ich die, die schon am Anfang dabei waren, gern erinnern. Beide gehören für mich zum bhc wie Barbara, Lele, Helmut, Albert ... und die anderen, die auch heute noch dabei sind. Lieber Peter Gornig, lieber Axel Winterboer, ich denke immer noch an euch. Mani Gunzer (heute Plessentin) (Wer mit Mani Kontakt aufnehmen möchte, kann das per E-Mail tun: mplessentin@gmx.de) |
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© bochumer handball club